WoW: Wird aus der Purge eine Apokalypse? Addon-Entwickler boykottieren Midnight

Die Addon-Purge für WoW: Midnight nimmt schnell größere Ausmaße an als angenommen. Über 1 Mio. Spieler müssen in der kommenden Erweiterung auf das drittgrößte Addon des MMOs verzichten.
WoW-Spieler haben in den vergangenen Tagen gelernt, dass die sogenannte Addon-Purge tatsächlich schon in der kommenden Erweiterung Midnight umgesetzt wird. Beliebte Helferlein werden nicht mehr zur Verfügung stehen, dafür sollen jedoch interne Interface-Optionen von Blizzard für Ersatz sorgen und weiterhin die wichtigsten Informationen an Spieler liefern.
Vor allem die Addons, die in irgendeiner Weise Kampf-Details liefern, stehen auf dem Abstellgleis. Die Macher eines der wichtigsten WoW-Addons (WeakAuras) boykottiert deshalb jetzt WoW: Midnight. Wie die Entwickler von WeakAuras in einem Patreon-Post mitteilten, wird es beim jetzigen Stand der Midnigh-Alpha keine neue Version von WeakAuras geben! Das ist ein echter Paukenschlag für Fans des Allzweck-Addons. Denn viele Spieler nutzen die hilfreichen WeakAuren nicht nur für Kampfinformationen.
Addon-Purge größer als erwartet
Im Patreon-Beitrag schreiben die Entwickler von WeakAuras, dass sie Zugriff auf die Alpha und die API von WoW (jetzt kaufen ): Midnight bekommen haben und feststellen mussten, dass die Einschränkungen für Addon-Ersteller wie WeakAuras größer sind als erwartet.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass es doch eine WeakAuras-Version in WoW: Midnight geben wird, beim aktuellen Stand werden viele Spieler jedoch vor den Kopf gestoßen. WoW-Classic-Spieler dürfen sich darüber freuen, dass die WeakAuras-Entwickler weiter an neuen Versionen für die Classic-Realms arbeiten werden.
Theoretisch könnte man eine abgespeckte Version für die Retail-Version entwickeln, was jedoch nicht der Sinn der Sache sei. In einem Interview mit PCGamer sagen die Entwickler von WeakAuras, dass "sie kein Interesse daran haben, monatelang in ihrer Freizeit eine stark eingeschränkte Version des Addons zu entwickeln, das dem Namen WeakAuras nicht würdig wäre."
Laut WeakAuras benutzen über 1 Mio. WoW-Spieler das Allzweck-Addon, mit dem man so gut wie alles selber programmieren und sich im Spiel anzeigen lassen kann. Auf Curseforge wurde WeakAuras über 230 Mio. Mal heruntergeladen und zählt neben Deadly Bossmods und Details Damage Meter zu den am meisten genutzten Helferlein der WoW-Community.
Die nützlichen WeakAuren dienen nicht nur den Hardcore-WoW-Gilden, sondern verbessern auch WoWs Zugänglichkeit für Spieler mit Einschränkungen.
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byu/Geddyn inwow
Im WoW-Reddit-Forum beklagt der Gildenleiter der WoW-Gilde Undaunted die einschneidenden Addon-Anpassungen, die Blizzard in Midnight durchführt. Undaunted ist eine Gilde, deren Spieler überwiegend gehörlos sind, Einschränkungen beim Hören haben oder aus anderen Gründen nicht im Voice-Chat sein können. Die Gilde hat besonders von den nützlichen WeakAuren profitiert. Denn die WeakAuren machen die Kommunikation für die Gehörlosen-Gilde während der Bosskämpfe deutlich einfacher.
Im Reddit-Thread gibt es viele weitere Beispiele für Addons, die auf Blizzards Streichliste stehen und damit die Zugänglichkeit für WoW-Spieler einschränken.
Das Ziel der WoW-Entwickler ist es, dass speziell Addons wie WeakAuras den Spielern quasi nicht mehr das Denken in Bosskämpfen abnehmen sollen. Gleichzeitig werden Bosskämpfe in der kommenden Erweiterung vereinfacht und hauseigene Tools für die Optimierung des eigenen Interfaces angeboten.
Viel positives Feedback bekommen die Entwickler aktuell nicht und müssen erste Eingeständnisse machen. Teilweise wurden bereits einige Addon-Funktionalitäten wieder freigegeben.
Quelle: Buffed