WoW: Wichtiges Team-Mitglied schmeißt wegen KI-Drama hin

WoW: Wichtiges Team-Mitglied schmeißt wegen KI-Drama hin

Künstliche Intelligenz sorgt für Streitigkeiten bei der Vertonung von Videospielen: Jetzt hat es einen wichtigen WoW-Charakter erwischt.

Der Kampf von KI gegen Schauspieler, Synchronsprecher & Co. hält weiter an. Nachdem es in den USA lange Streiks wegen der Gefahr für die Arbeit von Darstellern durch KI gegeben hatte, zeigt ein aktueller Vorfall, dass auch Synchronsprecher in Europa darunter leiden. Denn Blizzard hat buchstäblich eine seiner Stimmen WoW und Overwatch verloren. Oder doch eher vergrault?

WoW-Sprecherin steigt wegen KI aus

Die Sprecherin Corinne Wellong wird in Zukunft nämlich nicht mehr Talanji aus WoW und Orisa aus Overwatch vertonen. Bislang war sie für die französische Synchronisierung verantwortlich. Jetzt hat sie sich aber wegen neuer KI-Klauseln gegen weitere Vertonungen gestellt:

French VA for Talanji and Orisa left due to not wanting Blizzard to use her voice with AI
byu/AtomikGarlic inwow

"Talanji, die Königin von Zandalar im Spiel World of Warcraft, der ich seit etwa 7 Jahren meine Stimme und meinen Akzent leihe, wird nun von einer neuen Schauspielerin synchronisiert. Ich lehne die Aufnahme wegen der KI-Klauseln ab. Ich habe niemandem etwas vorzuwerfen, aber ich hoffe, eine kleine Textnachricht von derjenigen zu erhalten, die die Rolle übernehmen wird. Danke." heißt es via Social Media.

Die französische Vertonung-Szene ist gerade generell ein Schauplatz von KI-Drama. Aktuell verklagt die französische Sprecherin von Lara Croft das Studio Aspyr wegen KI-Stimmen-Erstellung in den Remasters der Tomb-Raider-Spiele.

Die Community steht (größtenteils) auf ihrer Seite

Schaut man sich etwa auf Reddit um, äußern viele Spieler, einige von ihnen auch aus Frankreich, Kritik an Blizzard für diese Aktion. Zwar gibt es auch User, denen Talanji als Charakter egal ist, die meisten sind aber sauer auf Blizzard bzw. das Lokalisierungsstudio:

  • "Das ist scheiße, sie hat Talanji großartig verkörpert. Aber ich bin froh, dass sie sich entschieden hat, sich gegen den KI-Bullshit zu wehren."
  • "Ich bin froh, gut für sie, aber ja, Blizzard hat viel Vertrauen verloren, als sie ihre Versailler Büros geschlossen haben. Die Übersetzung hat ihre Seele verloren, die Antworten der Mitarbeiter und Co sind nicht mehr so "menschlich" und "wir sind alle Fans zusammen" :'( "
  • "Wenn sie bleibt, benutzen sie ihre Stimme und feuern sie später mit ihrer KI-Stimme. Jetzt sind sie am Arsch und brauchen eine neue Besetzung. Wow, es scheint mehr und mehr, dass es mit Weltsaga endet."
  • "Gut für sie. Scheiß auf das Lokalisierungsteam und Blizzard, die sie in diese Situation gebracht haben. KI ist eine Geißel."

Letzteres ist auch ein wichtiger Punkt, den ein anderer Reddit-User betont: Die Kritik ist nicht automatisch gegen Blizzard selbst gerichtet. Es kann auch gut sein, dass das Lokalisierungsstudio in Frankreich für diese Entscheidung und KI-Richtlinien verantwortlich ist. Wobei Microsoft (Eigentümer von Activision Blizzard King) inzwischen sehr auf KI setzt, abwegig wäre der Gedanke also nicht.

Quelle: Buffed