WoW: Schlechtes Balancing oder wochenlanges RWF - was die Bosse bisher verraten

WoW: Schlechtes Balancing oder wochenlanges RWF - was die Bosse bisher verraten

Die ersten vier Bosse in der Befreiung von Lorenhall wurden besiegt. Und sie geben uns einen Vorgeschmack auf das, was uns in WoW erwartet.

Obwohl es von Blizzard nicht aktiv unterstützt wird, ist das Race to World First eines der größten Events in WoW. Wann immer ein neuer Raid seine Tore öffnet, setzen die weltweiten Top-Gilden alle Hebel in Bewegung, um alles Erstes den mythischen Endboss zu besiegen.

Genau dieses World First Race läuft aktuell und Top-Gilden wie Echo, Liquid oder Method kämpfen sich durch die Befreiung von Lorenhall. Zwar war der mythische Modus bereits am vergangenen Mittwoch offen, allerdings waren die Gilden erstmal in den niedrigeren Schwierigkeitsgraden und in den Mythisch-Plus-Dungeons unterwegs, um genug Ausrüstung zu sammeln. Seit dem Wochenende sind sie aber endlich im mythischen Raid von WoW aktiv.

Dort begann es, wie die meisten RWF ablaufen. Die Raider waren gut ausgerüstet und gut vorbereitet und die ersten Bosse hatten dementsprechend kaum eine Chance und fielen oft schon im ersten Versuch um. Ab dem dritten Boss (Rik Resonanz) wurde es dann ein kleines bisschen schwerer. Hier brauchten die absoluten Top-Gilden zumindest eine Handvoll Pulls. Aber dann kam Stix Kojenschrotter - und schmerzhafte Erinnerungen an Halondrus wurden wach.

Der schwerste WoW-Mittelboss aller Zeiten?

In der Vergangenheit gab es in WoW eine ganze Menge an Bossen, bei denen die Top-Gilden lange zu knabbern hatten. Stix Kojenschrotter brauchte für den First Kill von Liquid über 100 Versuche. Das klingt jetzt im Vergleich zu anderen Bossen vielleicht nach nicht so viel. Dabei vergisst man aber schnell, dass Stix lediglich der vierte von acht Bossen ist - also einer aus der leichteren Hälfte.

Normalerweise fahren die Top-Gilden über solche Bosse mit wenigen Versuchen darüber. Bei Stix hatten Liquid und Echo aber ordentlich zu knabbern. Es ist ungewöhnlich, dass die Gilden so früh ins Stolpern geraten - eine ähnliche Situation wie bei Halondrus im Mausoleum der Ersten von Shadowlands. Dort wurde der Boss kurz vor dem Raid-Start massiv umgebaut und ist viel zu schwer geraten. Obwohl er in der ersten Hälfte des Raids stand, brauchten die Top-Gilden extrem lange, um ihn zu besiegen.

Wie geht es weiter im Race to World First von WoW?

Das Ziel der Entwickler in einem WoW-Raid ist neben dem Spaß für die Spieler vor allem auch ein gutes Balancing. Die Bosse sollen leicht beginnen und dann sukzessive schwerer werden. Jeder neue Boss soll ein bisschen schwerer als der vorherige sein.

Nun gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten, wie es im RWF von WoW weitergehen kann. Entweder, die Entwickler haben ihr Ziel erreicht, und die Bosse werden immer schwerer. Dann dürfen sich die Top-Raider wohl darauf einstellen, noch einige Wochen in der Befreiung von Lorenhall zu verbringen. Denn vor allem die beiden letzten Bosse sind normalerweise noch mal ein drastischer Sprung in Sachen Schwierigkeit und erheblich schwerer als alle anderen Bosse zuvor. Wenn wir aber bereits in der ersten Hälfte bei 100-Try-Bossen angelangt sind.

Die zweite Möglichkeit ist, dass die Entwickler das Balancing in den Sand gesetzt haben. Damit meinen wir natürlich das oben angesprochene Balancing der Boss zueinander. In der Vergangenheit war es schon einige Male der Fall, dass ein mittlerer Boss deutlich schwerer geworden ist, als die Entwickler das Beabsichtigt hatten.

Das wäre dann für die Top-Spieler kein großes Problem, für die Casuals allerdings schon. Die Top-Gilden sind trotz 100 Versuche binnen eines oder zwei Tagen an solchen Bossen vorbei. Casual-Gilden brauchen da schon erheblich länger.

Ohne einen konstant ansteigenden Schwierigkeitsgrad ist Frust bei den meisten Spielern vorprogrammiert. Nach den ersten drei Bossen gegen eine Wand zu laufen ist ebenso unbefriedigend, wie nach einem Kill die nächsten Bosse "geschenkt" zu bekommen.

WoW: Drastische Nerfs sind wohl die Folge

Während das Race to World First noch läuft, ist nicht damit zu rechnen, dass die Entwickler größere Änderungen an den Bossen vornehmen, die bereits besiegt wurden. Das wäre unfair gegenüber den Top-Gilden. Sobald das Rennen aber beendet ist, und da würden wir bei Gallywix unser Vermögen drauf setzen, sehen wir einen massiven Nerf für Stix Kojenschrotter.

Und zwar einen, der weit über das hinausgeht, was wir sonst immer bekommen. Zur Erinnerung: Die mythischen Bosse im Raid werden fast ausnahmslos in den folgenden Wochen generft und mechanisch vereinfacht. Denn Bosse, die die weltbesten Spieler hunderte von Versuchen lang beschäftigen sollen, müssen so schwer sein, dass 99 Prozent der WoW-Spieler sie niemals besiegen würden - bessere Ausrüstung hin oder her.

Nach dem Sieg über Stix sind Echo und Liquid nun dabei, Ritzelkrämer Lockenstock zu bekämpfen. Nach gut 30 Versuchen hat Echo den Boss auf rund 50 Prozent heruntergespielt. Es wirkt also auf den ersten Blick so, als sei der Boss leichter als Stix. Das täuscht aber. Stix war nach 30 Pulls bereits auf 20 Prozent runter - und hat dann noch 70 weitere Versuche gebraucht. Wir können uns also wohl darauf einstellen, dass der RWF in WoW Patch 11.1 noch nicht allzu bald entschieden ist.

Quelle: Buffed