WoW: Revolution bei Blizzard - nach 9 Jahren erstmals wieder Spielerzahlen bekannt

WoW: Revolution bei Blizzard - nach 9 Jahren erstmals wieder Spielerzahlen bekannt

Vergangene Woche gab Senior Vizepräsident und WoW-Franchise-Chef John Hight eine Präsentation zu "30 Jahre Warcraft" und zeigte dabei erstmals seit fast zehn Jahren die Spieler- bzw. Abozahlen von WoW

Seit 2015 teilen die Entwickler von World of Warcraft keine Abozahlen mehr mit den Spielern. Grund dafür war damals der rasante Abstieg von rund 10 Millionen auf 5,5 Millionen Abos während des komplizierten Releases der 5. Erweiterung Warlords of Draenor. Wie viele Abonnenten WoW heutzutage hat, kann man nur schätzen.

Doch neun Jahre später bekommen wir einen ziemlich guten Anhaltspunkt. Denn auf der Games Developer Conference (GDC) präsentierte WoW-Chef John Hight den Verlauf der WoW-Abo-Zahlen von Legion bis heute. Zwar nennt er keine genauen Zahlen, anhand des Graphen und Aussagen früherer Finanzberichte kann man die aktuellen Abozahlen sehr gut abschätzen.

WoW-Abos bei gut 7 Millionen?

Entwicklung der WoW-Spielerzahlen seit Legion.

Entwicklung der WoW-Spielerzahlen seit Legion. Der Graph oben stammt von der Präsentation von John Hight auf der GDC. Der Graph zeigt die Jahre 2016 bis ins Jahr 2026 und listet die Releases der WoW-Erweiterungen samt Verlauf der Abozahlen auf. Genaue Zahlen für die Anzahl der Abos präsentiert der WoW-Chef jedoch nicht.

Man kann jedoch sehr gut ableiten, was das für die heutigen Spielerzahlen bedeutet.

Schätzung der WoW-Spielerzahlen anhand des Graph von John Hight auf der GDC.

Quelle: YouTube/BellularGaming Schätzung der WoW-Spielerzahlen anhand des Graph von John Hight auf der GDC. Im Video von Bellular geht der WoW-YouTuber davon aus, dass WoW aktuell rund 7,25 Millionen Abonnenten hat. Das wären rund 5 Millionen weniger als zur Hochzeit in WotLK in 2011, aber immerhin zwei Millionen mehr als beim Tiefpunkt in WoD.

Grundlage dieser Annahme ist der Finanzbericht von Activision Blizzard aus dem Jahre 2017. Darin heißt es, dass sich die Spielerzahlen nach WoD (5,5 Mio.) mit dem Start von Legion wieder etwas gesteigert haben. Bellular geht in der Grafik oben davon aus, dass "etwas gesteigert" womöglich 300.000 Subscriber heißen könnte und zieht dementsprechend einen Vergleich zu Dragonflight.

Hat Classic WoW gerettet?

Entwicklung der WoW-Spielerzahlen seit Legion.

Entwicklung der WoW-Spielerzahlen seit Legion. Nach einem rasanten Aufstieg zum Release von Legion gingen die Abozahlen wieder in den Keller. BfA brachte noch einmal einen Aufschwung, aber auch BfA verlor schnell wieder Spieler. Den großen Aufschwung gab es anscheinend mit der Neuauflage von WoW Classic.

Zum Release von Classic schießt der Graph in die Höhe. Dabei muss man bedenken, dass für Retail-WoW und WoW Classic dasselbe Abo benötigt wird. Der Rest ist Interpretationssache/Vermutungen: Wenn man davon ausgeht, dass Classic für den Aufschwung verantwortlich war, haben TBC und WoTLK Classic womöglich kaum Leute gespielt. Allerdings fiel der TBC-Classic-Release auch genau in den Zeitraum, in dem viele Spieler das Spiel aufgrund der Sexismusklage boykottierten. Womöglich lag es aber auch an der Retail-Erweiterung Shadowlands.

Hinzu kommt, dass WoW Classic quasi in der Pandemiezeit veröffentlicht wurde. Aus Retail-Sicht kann man den BlizzCon-Hype vom vergangenen November als Grund für den möglichen Aufschwung nehmen. Man kann sich also viele Daten und Ereignisse herauspicken, am Ende bleibt ein Classic-Abo auch ein Retail-Abo und umgekehrt.

Der Absturz in Shadowlands - Deshalb hat die Erweiterung nicht funktioniert

WoW-Entwickler John Hight zeigt auf der GDC die Fehler der 8. Erweiterung Shadowlands.

WoW-Entwickler John Hight zeigt auf der GDC die Fehler der 8. Erweiterung Shadowlands. Nach dem Release von BfA und am Ende von Shadowlands zeigt der Graph die größte Delle nach unten. Shadowlands war bekanntermaßen eine schwierige Erweiterung für WoW. John Hight hebt diesen Tiefpunkt der WoW-Geschichte auf der GDC hervor und zeigt die Fehler bzw. die Lehren aus diesem Projekt auf.

Das Setting der Nachwelt und der Bösewicht (den Kerkermeister) der Erweiterung waren nicht greifbar bzw. wurden nicht gut rübergebracht. Das kann man als Seitenhieb für den damaligen Lore-Chef Steve Danuser deuten, der für den Kerkermeister und die Lore der Erweiterung verantwortlich war und mittlerweile Blizzard verlassen hat.

Weitere Kritikpunkte an Shadowlands waren die Geschichten der bereits bekannten WoW-Helden in der WoW-Nachwelt, die Geborgte Macht und dass Spieler sich ignoriert fühlten. Spieler warfen den Entwicklern außerdem fehlende Transparenz vor.

Wenn man auf den Graph von John Hight schaut, sieht es so aus, als wenn die aktuelle Erweiterung Dragonflight mehr Spieler hat als nach dem Release. Das ist erstaunlich, denn normalerweise erreicht ein Addon während der Erweiterung kaum mehr die Spielerzahlen vom Release. Aber auch hier könnte der Classic-Faktor eine Rolle spielen. Denn während Dragonflight wurde für WoW Classic Saison der Entdeckungen veröffentlicht. Hättet ihr mit gut 7 Mio. Abos gerechnet?

Quelle: Buffed