WoW: Einem der größten privaten Classic+-Server geht es jetzt an den Kragen

Die Rechtsabteilung von Blizzard hat eine Urheberrechtsklage gegen einen der größten privaten Server für WoW Classic+ eingereicht. Ob das Projekt damit direkt abgeschaltet wird, bleibt allerdings abzuwarten.
Seit die Saison der Entdeckungen in WoW Classic ihr Ende gefunden hat und Classic-Fans auf ein neues, offizielles Classic+ warten, erfreuen sich private Classic-Server wieder zunehmender Beliebtheit. Dass die bei Blizzard nicht gerade auf Gegenliebe stoßen, liegt auf der Hand. Doch jetzt hat einer der größten privaten Server namens Turtle Wow die Aufmerksamkeit der Rechtsabteilung von Blizzard auf sich gelenkt.
Angekündigter UE5-Client bringt für Blizzard wohl das Fass zum Überlaufen
Erst vor Kurzem hatten die Verantwortlichen hinter Turtle WoW eine neue Version ihres Clients mit dem Titel "Turtle Wow 2.0" angekündigt, das WoW komplett in die Unreal Engine 5 übertragen und für entsprechende grafische Verbesserungen sorgen soll. Diese Ankündigung war für Blizzard selbst offenbar der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Am 29. August 2025 ging nämlich vor dem kalifornischen Bezirksgericht eine Klage ein, die dem Team hinter Turtle Wow die Verletzung von Urheberrecht vorwirft. Die Klage nimmt dabei auch explizit Bezug auf die Ankündigung von Turtle Wow 2.0. Außerdem heißt es:
"In der Zwischenzeit prahlen Turtle Wow und die Spieler-Community online, dass sie weltweit ungestraft operieren (auch in den Vereinigten Staaten) und ohne Konsequenzen die Urheberrechte von Blizzard verletzen können."
Die Klageschrift beinhaltet zahlreiche Verweise darauf, inwiefern Turtle Wow das Urheberrecht von Blizzard verletzt. Insbesondere der Turtle Wow Client ist Blizzard dabei ein Dorn im Auge. Sollte das Gericht der Klage stattgeben, fordert Blizzard unter anderem die Schließung aller Turtle-Wow-Server. Außerdem dürfen die Beklagten die Entwicklung an Turtle Wow nicht weiter fortführen und müssen sämtliches Material der Server und des Clients an Blizzard übertragen. Des Weiteren fordert Blizzard eine noch zu spezifizierende Menge an Schadensersatz.
Dass das Gericht der Klage tatsächlich stattgeben wird, ist durchaus wahrscheinlich. Immerhin sind die Verstöße gegen die EULA von WoW und Blizzards Urheberrechte absolut offensichtlich. Allerdings weißt die Reddit-Community zu Recht darauf hin, dass es schwer werden könnte, die Ansprüche gegen die Betreiber von Turtle Wow durchzusetzen.
Denn während der Hauptverantwortliche hinter Turtle Wow in Russland lebt, befinden sich die Server der Klageschrift zufolge in Kazachstan. Dort den von einem kalifornischen Gericht bestätigten Rechtsanspruch durchzusetzen, könnte schwierig werden. Lediglich das Sperren der Server über Provider in den USA, wie es in der Klageschrift ebenfalls gefordert wird, dürfte garantiert umsetzbar sein.
Quelle: Buffed