WoW: Das Ende einer Ära - Blizzard reagiert detailliert auf die Add-on-Kritik der Spieler

Add-ons in World of Warcraft werden in Midnight abgeschafft, und die WoW-Community ist entsprechend in Aufruhr. Nun erklärt Game Director Ion Hazzikostas erstmals ausführlicher, warum dieser Schritt gerade jetzt kommt und was das für die Spieler bedeutet.
Das Thema Add-ons in World of Warcraft kocht derzeit so hoch wie selten zuvor, und kaum etwas spaltet die Community momentan stärker als Blizzards Plan, die beliebten Helferlein in ihrer bisherigen Form abzuschaffen. In einem Interview mit Game Informer hat WoW-Game-Director Ion Hazzikostas jetzt erklärt, warum dieser Schritt ausgerechnet jetzt erfolgt.
Gleichzeitig stellte er sich auf Reddit den vielen Fragen und Sorgen der Spieler. Dabei ging Ion nicht nur auf die Hintergründe der Entscheidung ein, sondern beleuchtete auch mehrere zentrale Aspekte der geplanten Änderungen.
Machen wir es kurz: Das Team von WoW möchte ein Spielerlebnis schaffen, das "ohne externe Hilfsmittel" funktioniert, egal ob ihr Casual-Spieler seid oder in einer Profi-Gilde spielt. Gleichzeitig wird die Basis-UI erweitert, viele Funktionen von beliebten Add-ons werden übernommen, nur echte Echtzeit-Kampfhelferlein via Add-ons sollen unterbunden werden.
Hazzikostas betont: Das Team von WoW plant diese Änderungen bereits seit 2-3 Jahren. Die Devs haben sich zum Ziel gesetzt, dass WoW künftig sofort spielbar ist, ganz ohne dass ihr zuvor zu Drittanbieter-Tools greifen müsst. Zugleich spricht er offen über ältere Fehler: Buglastige Patches, eine langjährige Code-Basis und die Herausforderung, die Wünsche von Millionen Spielern erfüllen zu wollen.
"WoWs Geschichte ist voller Beispiele, wo wir versucht haben, 'Probleme' zu lösen, die die meisten Spieler gar nicht hatten.", meint Ion im Gespräch.
Warum schränkt Blizzard Addons jetzt ein?
- Add-ons geben zu viel taktische Echtzeit-Hilfe ("Lauf zu Stern", Timer, Warnungen).
- Das erschwert das Design von Kämpfen enorm: ohne Add-ons sind sie zu schwer, mit Add-ons jedoch zu leicht.
Das Thema Barrierefreiheit wurde ebenfalls groß besprochen. Laut Ion wurden im Bereich Barrierefreiheit zusätzliche Tools in die Grund-UI integriert, damit auch Spieler mit Einschränkungen nicht abgehängt werden. Hier sind ein paar Beispiele, die im Interview angesprochen wurden:
- One-Button-Assistent für vereinfachte Steuerung.
- Direktes Klicken auf Raidframes, um Zauber zu wirken (früher nur mit Healbot).
- Clique funktioniert weiterhin und bietet erweiterte Anpassungen.
- Für DBM gibt es nun eine eingebaute Boss-Timeline mit Sounds und Visuals, die Addon-Autoren anpassen können.
- Neue Text-to-Speech-Warnungen für sehbehinderte Spieler.
Kommen wir zum Hauptpunkt des Interviews: Es geht nicht darum, Add-ons abzuschaffen, sondern sicherzustellen, dass sie nicht zur Pflicht werden, und das Spiel unabhängig von fremden Tools funktioniert. Der "richtige Zeitpunkt" sei jetzt, weil das interne WoW-UI-System hierfür bereit sei.
Was erwartet uns in der Zukunft?
- Blizzard verbessert die UI kontinuierlich.
- Fast jeder kommende Patch enthält neue UI-Features.
- Spieler sollen Feedback geben, wenn etwas unklar ist.
Für uns heißt das konkret: In WoW: Midnight müsst ihr euch darauf einstellen, dass bestimmte Addon-Funktionen nicht mehr wie gewohnt verfügbar sind.
Die WoW-Entwickler lassen euch mit eurem Frust aber nicht allein. Sie betonen immer wieder, wie wichtig euer Feedback ist, besonders dann, wenn euch das Spiel ohne Add-ons überfordert oder ihr Verbesserungsvorschläge für bestimmte UI-Funktionen habt. Damit ist das Kapitel Add-ons in WoW natürlich noch längst nicht zu Ende erzählt. Ganz im Gegenteil. In den kommenden Monaten werden sich die WoW-Entwickler erneut an die Community und die Add-on-Schöpfer wenden, um die neue UI gemeinsam so gut wie möglich auszufeilen.
Quelle: Buffed


