Nach Fan-Kritik bei WoW: Blizzard rückt die Shadowlands-Story gerade

Blizzard zieht Konsequenzen: Teile der Shadowlands-Story in WoW werden angepasst. Besonders der Kerkermeister verliert massiv an Bedeutung.
Shadowlands hat die WoW-Community tief gespalten. Hauptsächlich kritisieren Fans die Geschichte rund um den Kerkermeister. Daraufhin rudert Blizzard zurück und stellt die Ereignisse in neuem Licht dar. Manche Figuren verlieren ihre einst übergroße Rolle, während andere Teile der Erweiterung bestehen bleiben.
WoW: Blizzard passt Story von Shadowlands an - Kerkermeister im Visier
Shadowlands hat World of Warcraft nachhaltig "beschädigt". Vor allem die Erzählung rund um den Kerkermeister gilt bis heute als großer Bruch in der Lore. Jetzt zieht Blizzard Konsequenzen und überarbeitet Teile der Geschichte.
Der Kerkermeister (oder Jailor) sollte als ultimatives Mastermind hinter allen Ereignissen des Warcraft-Universums stehen. Brennende Legion, Arthas, fast jeder große Konflikt, am Ende sollte alles auf ihn zurückgehen. Doch dieser Ansatz wirkte aufgesetzt und überzogen. Statt Spannung brachte er Frust. In der Community wurde der Bösewicht schnell zum Meme, das man nicht mehr ernst nehmen konnte.
Mit dem vierten Band der "Warcraft Chronicles" stellt Blizzard klar: Viele Handlungen und Aussagen des Kerkermeisters waren nicht so weltbewegend, wie es damals schien. Besonders seine letzten Worte, mit denen er vor einer kommenden Gefahr warnte, wirken im Rückblick schwach. Er hatte nämlich keine Ahnung, wovor er eigentlich warnte. Statt Wissen besaß er nur eine vage Vorahnung, die er in seiner Rolle als Seelenrichter gewonnen hatte.
Damit wird aus dem allwissenden Strippenzieher eine Figur, die sich von einem Bauchgefühl zu drastischen Entscheidungen treiben ließ. Und damit wirkt er eher wie ein Fanatiker als wie ein übermächtiger Gott.
Sind die "Ersten" damit nur noch Mythos? Das bleibt von der Shadowlands-Story
Auch die Geschichte der sogenannten "Ersten" wird neu eingeordnet. In Zereth Mortis galten sie noch als Schöpfer von Titanen und des gesamten Pantheons des Todes - im Grunde als "Götter der Götter". In den Chronicles Band 4 wird ihre Rolle aber abgeschwächt. Dort heißt es, viele Bewohner der Schattenlande würden die "Ersten" vor allem als Glaubens-Erklärung oder Legende sehen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Wesen bloß ein Hirngespinst sind. Denn innerhalb der Welt bestätigen andere Quellen ihre Existenz - etwa ein Brief von Odyn, in dem er erwähnt, dass die "Ersten" ihr Wissen mit den Titanen in Zereth Ordos geteilt haben. Damit ist klar: Die "Ersten" sind nicht komplett aus der Lore verschwunden, sondern bleiben Teil des großen Gefüges von Warcraft.
Was sich ändert, ist: Sie spielen in der kommenden Story keine tragende Rolle mehr. Blizzard stellt also nicht ihre Existenz infrage, sondern verschiebt den Fokus. Künftig soll es weniger um kosmische Schöpferwesen gehen, sondern um Figuren und Konflikte, die näher an den Helden von Azeroth bleiben.
Ganz gelöscht wird die Erweiterung also ganz und gar nicht. Inhalte wie Ve'nari, Tazavesh oder die vier Pakte waren und bleiben fester Bestandteil der Welt. Auch die Geschichten rund um Anduin oder Tyrande sind zu zentral, um sie zu ignorieren. Blizzard hält also an den Elementen fest, die funktioniert haben - und schiebt die problematischen Aspekte in den Hintergrund. Vor allem der Kerkermeister wird dabei wohl keine Rolle mehr spielen. Sein Kapitel ist abgeschlossen.
Quelle: Buffed