Ehemaliger Game Master aus WoW berichtet: Nervige Spieler, Ãœberwachung, Burnout & Goldhandel

Ehemaliger Game Master aus WoW berichtet: Nervige Spieler, Ãœberwachung, Burnout & Goldhandel

Game Master in World of Warcraft - immer noch ein Mythos oder läuft die Sache vielleicht doch intern ganz anders ab? Ein ehemaliger Game-Master von WoW verrät via YouTube, wie verrückt die Zeit für ihn war und warum er gekündigt hat.

Game Master - die unbekannten Wesen in World of Warcraft. Na ja, vielleicht nicht ganz so dramatisch, aber interessant ist das Thema für uns Spieler allemal. Nun verrät ein Game Master via YouTube, wie er das Ganze zwei Jahre lang aus seiner Perspektive empfunden hat.

Mit dabei sind kuriose Geschichten, wie er beim Vorstellungsgespräch, das Schuhe binden erklären musste und welche Spielergruppe aus Sicht eines Game Masters eigentlich am nervigsten war. Auch der Kündigungsgrund wird thematisiert - das dürfte euch besonders überraschen!

Die Entwicklung der Game-Master

Wenn wir von Game-Mastern sprechen, dann hat nicht jeder die gleichen Erfahrungen gemacht. Heute verschicken wir ein Ticket und bekommen teilweise Antworten zurück, die zumindest theoretisch auch von einer KI hätten stammen können. Früher allerdings waren Game Master auch optisch für uns sichtbar - zumindest, wenn sie es wollten. Wir brüsteten uns damit, einen Game-Master-Charakter gesehen zu haben. Heute sind die blauen Kutten dagegen selten anzutreffen.

Der Alltag eines Game Masters

Via YouTube hat ein ehemaliger Game-Master jetzt jede Menge Einblicke geteilt. Der YouTuber "Not Your Friend" war eigenen Angaben zufolge zwei Jahre (2011 und 2012) als WoW-Game-Master tätig - eine Zeit, die Clyde gebrochen haben sollen.

Bereits die damalige Einstellung beschreibt er als sonderbar. Der damalige Personalchef bat Clyde darum, ihm in allen Facetten zu erklären, wie man einen Schuh bindet. Sicherlich ein Test dafür, wie gut der künftige Game-Master Spielern etwas erklären könnte. Den Anzeigenamen als Game Master konnte man sich früher seinen Aussagen zufolge nur sehr selten selbst aussuchen. Das Ziel war es, dass es keine Google-Treffer zu dem Namen gibt, sodass hier oft die wirrsten Namen zustande kamen. Das ist zumindest die Erklärung dazu.

Wie viel wussten Game-Master wirklich?

Schon früher war bekannt, dass Game Master sehr viele "Fähigkeiten" haben und auch viel Einblick erhielten. Das konnte auch der YouTuber bestätigen. Dieser beschreibt, dass man durch ein Tool nahezu alle Aktivitäten eines Spielers nachvollziehen konnte. Die Daten wurden damals 90 Tage lang gespeichert - inklusive Chatlog.

Das sorgte dafür, dass sich gehackte Accounts leicht zurücksetzen ließen. Anders sah es aus, wenn es "Zombie-Accounts" waren, bei denen der Spieler lange inaktiv war. Hier konnte Blizzard nur noch sehr schwer etwas nachvollziehen. Der ehemalige Game-Master beschreibt auch die nervigste Spielergruppe - und zwar PvP-Spieler. Diese beschwerten sich damals oft per Ticket, dass ihnen nach einem Kill nicht die richtige Ehre-Menge gutgeschrieben wurde. So musste der Game-Master das Ganze nicht nur manuell überprüfen, sondern auch ausrechnen, ob der Wert korrekt war oder nicht. Meistens war der Wert korrekt und PvP-Spieler kosteten Game Master schlichtweg viel Zeit.

Leistungsdruck, Burnout und Kündigung

Die aktuelle Leistung des Game-Masters wurde permanent optisch dargestellt. Ein zweiter Bildschirm zeigte an, wie produktiv jemand war und ob die damals geforderten acht Tickets pro Stunde geschafft wurden (mit Farbsystem). Ein episches Lila gab es nur, wenn jemand deutlich mehr schaffte. Wer dagegen unter die Quote fiel, erhielt nicht nur eine deprimierende Farbe, sondern auch schnell ein Gespräch mit dem Vorgesetzten. All das hat laut Clyde stark zu seinem eigenen Burnout und am Ende auch zur Situation beigetragen, die zur Kündigung geführt hatte.

Die damaligen Chefs verlangten von Clyde, dass er Tickets in der Warteschlange bearbeitet. Dieser beschäftigte sich allerdings vor allem damit, Accounts im Zusammenhang mit dem illegalen Goldhandel ausfindig zu machen. Für seine Statistik war das sehr gut, aber er bearbeitete eben nicht die aktuellen Spieler in der Warteschlange. Nach ungefähr zwei Wochen kam es daher im Büro des Chefs zum Donnerwetter. Clyde habe man gesagt, dass er sein Verhalten sofort ändern müsse. Dieser wiederum kündigte stattdessen mit sofortiger Wirkung und verließ das Büro.

 

 

Quelle: Buffed