Activision: Wie schlagen sich WoW, Diablo Immortal und Co.? Finanzbericht 2. Quartal 2022

Die Kotick-Dämmerung? Was der Activision-Blizzard CEO über die Vorwürfe wusste

Die Verantwortlichen von Activision Blizzard haben den ersten Finanzbericht nach dem Launch von Diablo Immortal veröffentlicht. Konnte das Mobile-MMO die Spieler- und Umsatzzahlen bereits in ungeahnte Höhen katapultieren? Und was ist mit kommenden Projekten wie Diablo 4?

Seit der laufenden Übernahme durch Microsoft verzichten die Verantwortlichen von Activision Blizzard zwar auf den lange Zeit üblichen "Conference Call", doch gab's für das zweite Quartal 2022 dennoch vor kurzem einen informativen Finanzbericht. Spannend ist dabei vor allem, wie sich der Launch von Diablo Immortal auf die Spieler- und Umsatzzahlen auswirken konnte. Im Folgenden haben wir euch das Wichtigste zusammengefasst.

Erkenntnisse rund um die Blizzard-Universen

  • Auch wenn Diablo Immortal erst im Juni (dem letzten Monat des Quartals) erschienen ist, wirkt sich das Mobile-MMO signifikant auf zumindest eine Zahl des Berichts aus. Blizzard konnte etwa die Zahl der monatlich aktiven Spieler von 22 auf 27 Millionen steigern. Mehr als die Hälfte (!) der Spieler von Diablo Immortal sollen dabei erstmals überhaupt ein Blizzard-Spiel in den Händen gehalten haben.
  • Auch sonst scheint man zufrieden mit Diablo Immortal zu sein. Herausgestellt werden die hohen Wertungen in den Mobile-App-Stores (die Kritik auf anderen Plattformen und Webseiten wird verschwiegen) sowie die hohen Positionierungen in den Download-Charts von mehr als 100 Ländern.
  • Diablo 4 soll weiterhin in 2023 für PC und Konsolen erscheinen. Das Hack&Slay soll Crossplay und Cross-Progression über alle Plattformen hinweg unterstützen. Weiterhin wird der "Live-Service"-Charakter des Spiels betont. Man will Diablo 4 über viele Jahre um neue Inhalte erweitern.
  • Mit WotLK Classic, WoW: Dragonflight und Overwatch 2 sind noch für dieses Jahr mehrere wichtige Veröffentlichungen geplant. Um die Erwartungen der Spieler zu erfüllen, hat man die Entwickler-Ressourcen vor allem im WoW-Bereich deutlich aufgestockt.
  • Öffentliche Tests für das Mobile-Game Warcraft: Arclight Rumble befinden sich für mehrere Regionen in der Vorbereitung.
  • Trotz Diablo Immortal und einem guten Quartal von Hearthstone fallen Umsatz und Gewinn niedriger als im 2. Quartal des Vorjahres aus (401 Millionen US-Dollar versus 401 Millionen US-Dollar Umsatz). WoW schneidet im Vergleich etwa deutlich schlechter ab, was aber auch kein Wunder ist. Im entsprechenden Quartal des letzten Jahres erschien Burning Crusade Classic.

Wie schlägt sich Activision Blizzard sonst so?

  • Die Zahl der Entwickler wurde im Vergleich zum letzten Jahr um 25 Prozent erhöht. Ein wichtiger Faktor war dafür natürlich die Übernahme von Proletariat im Juni 2022.
  • Die Netto-Erlöse lagen mit 1,64 Milliarden US-Dollar deutlich unter denen des zweiten Quartals 2021 (2,3 Milliarden US-Dollar).
  • Verantwortlich sind vor allem die schwachen Ergebnisse von der "Call of Duty"-Front (auch wenn man die Zahlen im Vergleich zum 1. Quartal steigern konnte) sowie der aktuelle Produktzyklus bei Blizzard (viele wichtige Releases stehen erst noch an).
  • Im Vergleich zum 1. Quartal 2022 ist die Zahl der monatlich aktiven Spieler von 100 Millionen auf 94 Millionen gefallen.
  • Activision Blizzard setzt große Hoffnungen auf den Launch von Call of Duty: Modern Warfare 2 im Oktober und den Start von Call of Duty: Warzone 2.0 später in 2022.
  • Die Spiele von King (Candy Crush) konnten im Vergleich zum Vorjahr mehr Umsätze und Gewinn generieren. Die Zahl der monatlichen Spieler fiel jedoch im Vergleich von 250 auf 240 Millionen.

Quelle: Buffed