WoW: "You are not prepared!" Chris Metzen über das Problem-Schwert & mehr

In der neuen Folge von WoWCast meldet sich Chris Metzen, einer der Mit-Schöpfer des Warcraft-Universums, zu Wort. In einem Interview spricht er über seine Arbeit bei Blizzard und seine Rückkehr auf den Posten des Creative Leads für die Story von World of Warcraft.
Erst gestern berichteten wir in einer Sonderfolge von WoWCast, in der einige Entwickler von World of Warcraft aus dem Nähkästchen plauderten. Die Hauptthemen des Podcasts waren der Start von The War Within und die zukünftige Geschichte, die das Team von World of Warcraft in den nächsten Jahren erzählen möchte.
Nur wenige Stunden später erschien eine weitere Folge von WoWCast, in der sich Chris Metzen, einer der Mit-Schöpfer des Warcraft-Universums, zu Wort meldete. In einem Interview sprach er über seine Arbeit bei Blizzard und seine Rückkehr auf den Posten des Creative Leads für die Story von World of Warcraft.
Comeback mit Hindernissen
Es kann zusammengefasst werden, dass Chris' Rückkehr als Story-Autor alles andere als einfach war. Während seiner Abwesenheit hat sich bei Blizzard vieles verändert. Die Autoren arbeiten nun enger zusammen als zuvor, und es gibt keine starke Hierarchie mehr.
Gut, einige namhafte Autoren (wie Christie Golden) wurden in jüngster Vergangenheit entlassen. Auf dem offiziellen YouTube-Kanal von World of Warcraft könnt ihr das Video anschauen (nur in Englisch verfügbar). Weiter unten findet ihr alle wichtigen Informationen aus dem Interview mit Chris Metzen.
- Chris Metzen kehrte in Dragonflight wieder als Teil des Autorenteams von World of Warcraft zurück. Er war erstaunt, dass das Team seine Entscheidungen demokratisch traf - etwas, das zu seiner Zeit nicht der Fall war. Chris musste sich zunächst in die Gruppe einfügen, was sich als gute Erfahrung erwies. Dabei lernte er, seinem Bauchgefühl bei Entscheidungen zu vertrauen und sein Ego als Autor etwas zurückzustellen.
- Das Team hat bereits konkrete Pläne für Patch 13.1 und 13.2 in World of Warcraft. Die Autoren haben außerdem einen Plan, wie die Weltenseele-Saga die nachfolgende Geschichte von WoW insgesamt beeinflussen wird.
- Die Autoren erörtern bereits heute die Konzepte für die Erweiterungen, die nach der Weltenseele-Saga kommen sollen. Es gibt sogar Pläne für die 17. (!) Erweiterung von World of Warcraft.
- Das Team legt nun mehr Wert auf die Entwicklung der Helden und Schurken in der Geschichte. Ihr Ziel ist es, die jeweiligen Figuren in der Saga mit ihren Aufgaben wachsen zu lassen. Sie sollen nach dem Ende einer Story-Kampagne nicht einfach so von der Bildfläche verschwinden. Die Autoren möchten sicherstellen, dass insbesondere neue Charaktere in der Story nicht in der Bedeutungslosigkeit untergehen, sondern zu wiedererkennbaren Figuren werden, die uns auch später nicht einfach verlassen und in Vergessenheit geraten.
- Die Autoren kommunizieren intensiv miteinander während ihrer Arbeit. Jeder verfasst seinen Part mit viel Fantasie und großer Leidenschaft. Jedem ist jedoch bewusst, dass die Geschichten nicht jedem zusagen werden und es Kritik geben kann. Das Team ist sich darüber im Klaren, dass es unmöglich ist, es allen recht zu machen.
- Metzen betrachtet seine Rolle als Creative Lead von World of Warcraft nicht als die Möglichkeit, seine eigenen persönlichen Erfahrungen in die Geschichte einfließen zu lassen. Stattdessen möchte er aus dem gesamten Erfahrungsschatz des Teams schöpfen. Jeder sollte seine individuellen Lebenserfahrungen in die Geschichten von World of Warcraft einbringen.
- Die Autoren planen, in Zukunft mehr Drama in die Story einzubringen. Sie könnten etwa einen ganzen Planeten explodieren oder einen berühmten WoW-Helden sterben lassen. Bei letzterem möchten sie jedoch sicherstellen, dass der Tod einer Figur nicht einfach zu einem Schockmoment verkommt, sondern angemessen zelebriert wird. Sie haben aus ihren Fehlern in der Vergangenheit gelernt. Ein Beispiel dafür war der Tod von Tirion Fordring in WoW: Legion. Solche "Schocker" sollten sich in Zukunft nicht wiederholen.
- Chris Metzen mag die neuen verbündeten Völker, die in den vergangenen Jahren dem Spiel hinzugefügt wurden. Er war selbst überrascht, wie sehr ihm einige von ihnen gefallen. Ein Beispiel dafür ist sein Vulpera-Jäger, den er sogar als Robin Hood verkleidet hat.
- Chris hält es für eine hervorragende Idee, in WoW möglichst viele Optionen zu haben, um den Spielern maximale Freiheit bei der Gestaltung ihres Helden zu bieten.
- Die Weltenseele-Saga stellt für das Autorenteam eine echte Herausforderung dar! Das Schreiben der Story für drei Erweiterungen ist für das Team absolutes Neuland - kein Autor hat zuvor etwas Vergleichbares gemacht.
- Metzen möchte, dass die Spieler sich darüber im Klaren sind, dass The War Within lediglich der erste Teil einer weitaus größeren Geschichte ist. Das Team wird die Storys in Zukunft definitiv auf eine andere Art und Weise erzählen als in früheren WoW-Erweiterungen.
- Die Auflösung der Geschichte rund um das Schwert von Sargeras erfolgt erst im letzten Teil der Weltenseele-Saga. Die Entwickler haben das gewaltige Schwert laut Chris aus gutem Grund in der Eröffnungsszene des Trailers von The War Within gezeigt. Weitere Details zur Story wollte Metzen an dieser Stelle jedoch nicht preisgeben.
- Im Interview wurde ein interessanter Satz zum Thema Sargeras' Schwert und dem Moment, an dem die Klinge "entfernt" wird, gesagt: "You are not prepared for that moment!" Dieser legendäre Satz stammt zumindest zum Teil aus dem Trailer zu The Burning Crusade und wurde im Deutschen weniger episch als "Ihr wisst nicht, was euch erwartet!" übersetzt. Möglicherweise handelt es sich um eine Anspielung auf die Rückkehr von Illidan Sturmgrimm. Das Titanen-Pantheon und der Dämonenjäger werden sicherlich eine bedeutende Rolle in der Weltenseele-Saga spielen.
- Xal'atath ist in WoW eine einzigartige Antagonistin, die man nicht mit Arthas oder Todesschwinge vergleichen sollte. Die Vorbotin ist keine einfache Gegnerin, die wir am Ende von The War Within besiegen werden. Stattdessen werden wir ihr im Verlauf der Saga mehrmals begegnen. Dies verdeutlicht wohl, dass Xal'atath uns stets einen Schritt voraus ist. Ihre Handlanger werden uns vermutlich eine ganze Weile beschäftigen.
Was haltet ihr von der Story in The War Within? Einige Lore-Fans haben in den Kommentaren unter dem Video ihre Bedenken zur Rolle von Xal'atath in der Weltenseele-Saga geäußert. Sie befürchten, dass sie zu einem unglaubwürdigen Klischee-Bösewicht wie der Kerkermeister in Shadowlands wird. Chris Metzen scheint jedoch sehr zuversichtlich zu sein, was den Start der Trilogie betrifft. Wir sind vor allem darauf gespannt, ob an der Anspielung auf die Rückkehr von Illidan Sturmgrimm tatsächlich etwas dran ist. Bis dahin heißt es aber Abwarten und Teetrinken!
Quelle: Buffed


