WoW: Gamebreaking-Bug - Spieler verwandeln Bosse in wehrlose Trainingsattrappen

WoW: Gamebreaking-Bug - Spieler verwandeln Bosse in wehrlose Trainingsattrappen

Tja, wären die WoW-Spieler nicht so gierig geworden, wäre "ihr Exploit" wohl länger geheim geblieben.

Egal, wie sorgfältig Entwickler arbeiten, ein Spiel ohne Bugs ist und bleibt ein Wunschtraum. Das gilt besonders für große MMORPGs wie WoW. Diese Spiele sind so komplex und über die Jahrzehnte so sehr gewachsen, dass es immer irgendwo irgendwelche Systeme und Features gibt, die nicht so funktionieren, wie sich die Entwickler das gedacht haben.

Im Normalfall sind die Devs aber recht schnell dabei, zumindest mal die größten Bugs zu fixen. Vor allem solche, die erheblichen Einfluss auf das Endgame, die Wirtschaft oder den Progress haben, stehen schnell im Fokus der Entwickler. Dafür müssen sie die Bugs und Exploits aber erstmal kennen.

Nun sind die Entwickler auf einen Bug gestoßen, der schon lange aktiv ist, der aber von den Spielern, die um ihn wussten, nicht an die große Glocke gehangen wurden - wahrscheinlich genau aus dem Grund: Damit die Entwickler ihn nicht fixen und sie bei Bedarf darauf zurückgreifen können. Doch jetzt ist Schluss damit, eigentlich harte Bosse mit einem einzigen Item so weit zu trivialisieren, dass sie keine Gegenwehr mehr leisten - aber was wie ging das eigentlich?

Per PvP-Item die Raid-Bosse umhauen

Im Fokus des Exploits steht ein Item, das eigentlich fürs PvP gedacht ist. Bei Mara, der Händlerin für Kriegsmodusvorräte konnten Spieler sich für 500 Ehre das Item Netzziehen kaufen. Mit jeder der fünf Aufladungen konntet ihr damit einen Gegner innerhalb von 40 Metern an euch heranziehen und kurz betäuben - quasi eine Art Todesgriff Deluxe.

Was wohl kaum jemand auf dem Schirm hatte, war, dass dieses Item nicht nur gegen feindliche Spieler funktionierte. Es konnte auch gegen PvE-Gegner eingesetzt werden und funktionierte sogar bei Raidbossen! Das Gleiche gilt für die beiden Items Elektrischer Schock und Heilige Brigade. Damit konnten beispielsweise Bosse verlangsamt werden, damit sie nicht mehr auf die Tanks hauen können.

Durch den Grip oder das Zurückschubsen kamen die Bosse teilweise so sehr durcheinander (weil das im Code wohl nicht vorgesehen ist), dass sie daraufhin ihre Angriffe einstellten und sich mehr oder weniger als eine überdimensionale Trainingsattrappe runter prügeln ließen.

Das machten sich einige Spieler im Raid und in den Dungeons zunutze - wohl ohne den Bug zu melden. Allerdings wurden sie offenbar gierig und besiegten mit diesem Exploit auch den Seidenhof, den vorletzten Boss im Raid, im mythischen Modus.

Das fiel dann wohl den Entwicklern (oder anderen Spielern) auf und der Bug kam bei Blizzard auf den Tisch. Die reagierten schnell und verhinderten das Ganze, indem sie die Items schnell per Hotfix "reparierten". Jetzt können diese nicht mehr gegen Bosse eingesetzt werden.

Nebenbei wurde auch noch Schreckenskapitänin Luebke in der Belagerung von Boralus gefixt. Hier war es den Spielern möglich, einige Fähigkeiten einfach zu verhindern, indem sie weiter als 35 Meter vom Boss entfernt waren. Artillerieaufklärer hat nun aber 100 Meter Reichweite. Wer also Schaden machen will, muss sich auch in die Reichweite des Bosses begeben.

Quelle: Buffed