WoW: Die Bots haben gewonnen - Spieler gibt Kampf nach Morddrohungen auf

WoW: Die Bots haben gewonnen - Spieler gibt Kampf nach Morddrohungen auf

Eigentlich wollte WoW-Spieler MadSkillzzhc nur Bots in WoW Classic bekämpfen. Nachdem er im echten Leben mittlerweile mehrere Morddrohungen der Bot-Mafia erhalten hat, wird er damit jedoch gezwungenermaßen komplett aufhören.

Auf seinem YouTube-Kanal Madskillzzhc (nicht zu verwechseln mit MadSkilzzTV) hat der WoW-YouTuber in letzter Zeit viele Videos auf den neuen WoW-Hardcore-Servern gedreht und sich dabei ein Ziel gesetzt: Bots auszuschalten. Mit geschickten Tricks verhindert er, dass Bots in Blizzards MMO Gold farmen.

Seit dem Start der frischen Classic-Hardcore-Server ist er quasi als Kopfgeldjäger unterwegs und jagt Bots. Genau deswegen muss er jetzt jedoch seinen YouTube-Kanal einstampfen. Warum das so ist, erklärt er in seinem "letzten Video".

Die WoW-Bot-Mafia bedroht sein Leben

Im Video oben erklärt Madskillzzhc, dass er mittlerweile unter den Bot-Betreibern bekannt ist und sowohl Screenshots mit Diskussionen über ihn von taiwanesischen als auch russischen Discord-Servern bekommen hat. Die Bot-Betreiber sind sehr sauer und haben dem YouTuber mittlerweile mehrere Morddrohungen geschickt. "Eine Morddrohung habe ich erst vor zwei Tagen bekommen und die letzte heute Morgen", sagt er im Video. Die Discord-Screenshots sollen sehr detaillierte Beschreibungen beinhalten, welche Gräueltaten man dem YouTuber im echten Leben antun will.

In seinem angepinnten Kommentar unter dem Video schreibt er:

"They have all my personal information and I have an idea of the kind of money these large farms make. I know enough about the dark web and the things you can purchase online to know that i've reached my limit. I'm out."

"Hier geht es nicht um Morddrohungen in WoW, hier geht es um Morddrohungen im echten Leben", so Madskillzzhc. Das ist der Grund, warum er keine Videos mehr produzieren wird. Aufgrund der Morddrohungen und zum Schutz seiner Familie wird er demnächst alle Videos auf seinem YouTube-Kanal löschen und weder Bots auf den Hardcore-Servern jagen noch Bots an Blizzard reporten.

Am Ende klingt es so, als wenn er nie wieder Videos produzieren oder WoW spielen wird. Laut ihm wollte er nur versuchen, ein Problem in einem 20 Jahre alten Videospiel zu lösen (die Bots), das Blizzard nicht mehr in den Griff bekommt. Sinngemäß sagt Madskillzzhc im Video, dass nichts in einem Videospiel wert ist, sein Leben oder das seiner Familie zu gefährden. Schweren Herzens fasst er dementsprechend den Entschluss, seine langjährige WoW-Karriere auf YouTube zu beenden.

In der Community bekommt Madskillzz bei diesem Thema viel Rückhalt und viele Spieler sind sauer auf Blizzard, die das Bot-Problem seit Jahren nicht in den Griff bekommen. WoW-Bots werden von Blizzard in unregelmäßigen Abständen in Wellen gebannt, sprießen jedoch schnell wieder aus dem Boden. Geld für die Abos stammen meist von geklauten Kreditkarten-Informationen.

Beloved Bot-Buster & YouTuber Madskillzzhc Quits Career Over Death Threats
byu/Indigo_Inlet inwow

Es herrscht Unverständnis darüber, warum eine 75-Milliarden-Dollar-Firma es nicht schafft, Bots effektiv zu bekämpfen. Andere suchen den Fehler bei den Spielern selbst. Und auch wenn es merkwürdig klingt, ist das tatsächlich der bessere Lösungsansatz.

Wie WoW-Entwickler Josh Greenfield bereits Anfang des Jahres sagte, kann Blizzard den Kampf gegen Bots nie wirklich dauerhaft gewinnen - das können nur die Spieler. Wenn kein Spieler mehr illegal Gold kaufen würde, wären alle Bots in WoW verschwunden. Das ist aber eher Wunschdenken. Spieler fordern deshalb permanente Bannstrafen für Spieler, die Gold in WoW kaufen.

Seit 2015 gibt es in World of Warcraft das sogenannte WoW-Token/WoW-Marke, mit dem man legal gegen Echtgeld Gold in Blizzards MMO kaufen kann. Das hat jedoch lediglich dazu geführt, dass die Bot-Farmen ihr WoW-Gold etwas günstiger verkaufen als vorher. Wie seht ihr die Situation rund um Madskillzzhc und was denkt ihr, wäre die Lösung für das Bot-Problem in WoW?

 

Quelle: Buffed